Public Art: Das Recht auf Erinnern und die Realität der Städte

Die internationale Konferenz nähert sich der Gegenwart und Zukunft von Kunst im öffentlichen Raum im Lichte aktueller Debatten um die Vergangenheit an. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf folgenden Fragen: Wie kann eine öffentliche Erinnerungskultur aussehen, die der Tatsache Rechnung trägt, dass beispielsweise die Angehörigen und Freund*innen von Opfern der NSU-Morde oder der rassistisch motivierten Amokläufe von Halle und Hanau immer noch um mehr und angemessene Beachtung kämpfen müssen? Wie verhält sich dieser Aspekt der jüngeren Erinnerung zur Auseinandersetzung mit den Menschheitsverbrechen des Nationalsozialismus und deren Spuren im städtischen Raum? Und beides wiederum zur Auseinandersetzung mit den Verbrechen unter deutscher Kolonialherrschaft? Wie kann dabei ein multiperspektivisches Gedenken entstehen, das weder aufrechnet noch ausspielt? Was bedeutet dies für den aktuellen Stadtraum, vor dem Hintergrund restaurativer Tendenzen, aber auch progressiver Veränderung durch soziale Vernetzung mittels Bildung von Gemeingut bzw. Gemeineigentum („Commons“)? Und welche Rolle fällt dabei letztendlich der Kunst im öffentlichen Raum zu? Diese Fragen werden mit Theoretiker*- innen, Vertreter*innen von Opfern und Angehörigen, sowie Künstler*innen nicht lediglich in einer abstrakt-diskursiven Form verhandelt werden, sondern im Kontext konkreter politisch-sozialer Entwicklungen und künstlerischer Entwürfe.