2022 feiert die Kulturidee ihren 20. Geburtstag. Agenturgründer Ralf Gabriel erzählt im Interview, wie die Kulturidee entstand und welche Rolle die Idee einer Langen Nacht der Wissenschaften dabei spielte.
Wie kam es zur Gründung der Kulturidee?
Ralf Gabriel: Der Hintergrund ist, dass es im Jahr 1999 die erste Lange Nacht der Münchner Museen gab, die ich mit dem Münchner Team organisieren konnte. Der Riesenerfolg und die große Zustimmung auch bis ins Ministerium hinein hat mich dann bestärkt, auch eine Lange Nacht im Nürnberger Raum anzubieten. Kultur – da gibt es schon viel, auch damals schon. Und so habe ich mir – in Abstimmung mit dem Ministerium – überlegt, dass das Thema Wissenschaft es doch auch wert wäre, einem breiteren Publikum vorgestellt zu werden. Gesagt, getan und die Kontakte geknüpft zu den Hochschulen, zu den Städten. Mit der Unterstützung und dem Rückhalt im Wissenschaftsministerium haben wir die Lange Nacht der Wissenschaften dann für 2003 das erste Mal umsetzen können.
Was bedeutet der Name „Kulturidee“?
Klar war: Wenn wir eine Lange Nacht im Nürnberger Raum machen, dann will und kann ich das schlecht mit der Münchner Kultur organisieren, die eben die Veranstaltung im Münchner Raum macht. Deswegen war es nötig, dass wir in meiner Heimat – ich komme ja selbst aus der Region – eine eigene Firma begründen. Und da habe ich geschaut: Natürlich muss es ein Name sein, der im Internet noch frei ist. Er muss ja leicht zu finden sein. Er soll aber auch so weit offen sein, dass er nicht nur für Die Lange Nacht der Wissenschaften da ist, sondern auch breiteres Engagement erlaubt. Bei den Recherchen abends im Internet bin ich auf den Begriff „Kulturidee“ gestoßen, den erstmals Max Scheler, ein Philosoph, vor 100 Jahren gefunden hat und damit ausgedrückt hat, dass Kultur letztendlich die Ressource ist: für die Kultur selbst, aber auch für Religion, für Philosophie und für alles an Innovationen, was die Menschheit noch hervorbringt. Und diese Kulturidee, dieses Verständnis von breit verankerter Kultur, habe ich dann zum Namen der Firma gemacht.
Welche Bedeutung hat Die Lange Nacht der Wissenschaften für die Region?
Der Erfolg war ja von Anfang an überwältigend. Damit hatte damals niemand gerechnet. Auch unsere Partner nicht. Die waren begeistert, dass entsprechend viel Publikum strömt und auch so viele Medienberichte erscheinen. Und so konnten wir das alle zwei Jahre sogar noch weiter ausbauen.
Wir bekommen immer die Rückmeldung – das freut uns und das geben wir natürlich auch gerne weiter –, dass es eine Erfolgsveranstaltung ist. Sowohl für die Hochschulen und für die wissenschaftlichen Einrichtungen, was die Wissenschaftskommunikation anbetrifft, aber eben auch für die Partner in der Praxis: die Unternehmen, die mit den jungen, gut ausgebildeten Menschen Produkte und Dienstleistungen herstellen, die dann am Markt gefragt werden. Die Lange Nacht ist damit eine Veranstaltung, die ausstrahlt und auch als Standortfaktor für die gesamte Region, vor allem für die Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen herausragend ist. Es freut uns, dass das entsprechend so weitergeht, und wir glauben, dass es nach zehn Mal Langer Nacht noch weitere Jubiläen in die Richtung geben wird.